Das sagt die Presse

Mittendrin eine Traumfrau

 

Oh  Mann! Dass in Green City alias Freiburg eine solche Frau noch lebt. Eine Journalistin, die ihrer beruflichen Selbstverwirklichung wegen auf eine praller gefüllte Lohntüte verzichtet, mag noch vorstellbar sein .Dass Katharina ihre Freiheit über ein banales bürgerliches Liebes- und Familienglück stellt, macht sie einsam. Doch zur interessanten Einzelgängerin wird die Redakteurin eines Freiburger Regio-Magazins erst, weil sie das Vauban meidet, den Mut besitzt, in  der „Ökohauptstadt“ Freiburg einen weißen Alfa Romeo zu fahren, überall zu rauchen und Esoterikerinnen zu „blödsinnigen Weibern“ zu erklären. Diese Traumfrau lässt die Autorin Ute Wehrle, Redakteurin der Badischen Zeitung, Bekanntschaft schließen mit dem Freiburger Hauptkommissar Jürgen Weber. Gemeinsam versuchen Katharina und der Kripobeamte, einem Verbrechen auf die Spur zu kommen, denn in der Touristenmetropole wird eine Gästeführerin erschossen aufgefunden, und in der City führen die Bächle plötzlich nicht mehr Wasser, sondern eine rote Flüssigkeit . . . Der Leser wird kaum glauben, dass Ute Wehrle mit „Bächle, Gässle, Mord“ ihren ersten Krimi vorlegt, denn die Spannung, die sie aufzubauen vermag, hätte man eher einem routinierten Meister des Metiers zugetraut. Da ist verzeihlich, dass sie die Freiburg-Klischees gerne krass überzeichnet. Nur eine Kostprobe: „Die Stadt (. . .) erlebte den heißesten Sommer seit Jahrzehnten (. . .) Die Sonne

brannte vom Himmel herab, als ob sie von der Solarbranche bestochen worden wäre.“

 

Toni Nachbar in "Der Sonntag"

 

 

Köstliche Dialoge und Wortgefechte

 

Krimis mit deutlichem Lokalkolorit boomen schon länger, mindestens so lange wie Berndorffs Eifel-Krimis die Bestsellerlisten erobert haben. Der 1984 gegründete Emons-Verlag hat sich mit Erfolg auf Regionales spezialisiert und bietet seine Titel schon nach Bundesländern und Städten sortiert an. Jetzt gibt es für Freiburg-Fans etwas Neues: Mit „Bächle Gässle Mord“ legt die Journalistin und Touristik-Fachfrau Ute Wehrle ihr Debüt als Krimiautorin vor. Dieses Lesevergnügen sollte man sich nicht entgehen lassen. Denn so locker und spritzig wie die Geschichte daherkommt, so professionell ist sie aufgezogen mit geschickt verwobenen Handlungssträngen, die die Spannung bis zum Schluss halten, mit sympathischen Figuren, die sich sofort einprägen. Wer kennt das nicht, man muss in vielen Krimis immer wieder nach vorne blättern, um die Namen den Rollen zuzuordnen – Ute Wehrle zeichnet ihre Figuren so plastisch, dass man sie persönlich zu kennen glaubt. Im Mittelpunkt steht die gewitzte Mittvierzigerin Katharina, Redakteurin bei einem kleinen Lokalblatt, überzeugte Single-Frau und heimlicher „Ice-Age“-Fan. Im Schlepptau hat sie den 20 Jahre jüngeren Praktikanten Dominik. Schon die Wortgefechte und Dialoge zwischen den beiden sind ein köstliches Lesevergnügen. Auf dem Alten Friedhof wird eine Tote gefunden, Stadtführerin der Freiburger Touristik, gleichzeitig machen die anonymen „Freiburger“ Stimmung gegen die Touristen, die die Stadt scharenweise heimsuchen. Im Stadtpark aufgehängte Schaufensterpuppen und Bächle, die auf einmal blutrot gefärbt sind, tragen ihre Handschrift. Gibt es da Zusammenhänge mit dem Mord" Weiter spielen mit ein junger Globetrotter, der in Thailand unter merkwürdigen Umständen zu Tode kommt, ein profilsüchtiger Oberbürgermeister, der mit einem russischen Investor ein Luxushotel an der Wonnhalde bauen will, eine esoterische Nachbarin - typische „Wiehre-Tussi“ - mit einem Kotzbrocken von zehnjährigem Junior, eine sendungsbewusste Grünen-Stadträtin mit nicht ganz blütenweißer Weste, der ermittelnde Hauptkommissar Weber, der ohne Katharinas Hilfe im Nebel stochern würde und eine supersüße Gästeführerin, die Dominik zum Schmelzen bringt. Nebenher liest man noch allerlei Ergötzliches zu Freiburgs Sehenswürdigkeiten am Münster oder auf dem Alten Friedhof, die witzigen Wortspiele und lustigen Dialoge machen diesen Krimi zu einem echten Gutelaune-Buch. Leider ist es schon nach 288 Seiten zu Ende.

 

Dorothee Philipp in "Die Oberbadische"

 

 

BZ-Redakteurin Ute Wehrle schreibt ihren ersten Kriminalroman

 

Sommer in Freiburg. Die Stadt ist nicht nur heiß und stickig, sie ist auch noch überfüllt. Touristen, wohin das Auge blickt. Und das passt nicht jedem Bobbele in Ute Wehrles Kriminalroman "Bächle, Gässle, Mord".

Die gebürtige Freiburgerin und BZ-Redakteurin hat in ihrem Erstlingswerk das Genre Regio-Krimi sehr wörtlich genommen: Auf jeder Seite erkennt, wer sich auskennt, diese Stadt und ihre Menschen wieder. Da wäre beispielsweise die Esoterik-affine, alleinerziehende Akademiker-Mutter mit Doppelnamen aus der Wiehre. Mit spürbar großer Lust am Fabulieren hat Wehrle ihren Figuren Klischees angeschrieben und diese kräftig zugespitzt. Wer diese Form des Humors mag, den wird die Geschichte rund um den merkwürdigen Tod eines jungen Freiburgers auf Ko Samui und den Mord an einer Gästeführerin auf dem Freiburger Friedhof, gut unterhalten. Bodenständiger als der eitle Schauspieler oder der arrogante Oberbürgermeister ist die Hauptfigur geraten – die Journalistin Katharina Müller, die gemeinsam mit ihrem Jugendfreund, Hauptkommissar Jürgen Weber, die Kriminalfälle löst. Dabei geht Wehrle einige Umwege, findet überraschende Wendungen und bringt ihre Fälle logisch durchdacht zu Ende. Trotz Hitze und Gedränge in der Stadt.

Heidi Ossenberg in der "Badischen Zeitung"

 

Wenns in der Wiehre tödlich wird

WALDKIRCH. Ein "Quotenmann" immerhin hatte sich zur Autorenlesung des Krimis "Bächle, Gässle, Mord" in die Buchhandlung Augustiniok getraut. Da konnte eine Bemerkung der Autorin Ute Wehrle nicht ausbleiben: "Ich stelle immer mal wieder fest: Krimis sind eine weibliche Domäne, da müsste es doch mehr Krimis mit Mörderinnen geben."

Ob es nun ein Mann oder eine Frau war, die die Tat in "Bächle, Gässle, Mord" beging, erfuhren die Zuhörer bis zum Schluss der Lesung nicht, was die Neugier derjenigen, die das Buch vorher nicht kannten, durchaus erhöhte.

"Für meine Krimis gibt es in Freiburg viel Anschauungsmaterial, auch Zweibeiniges", erklärte Ute Wehrle gleich zu Beginn und gab damit auch bereits einen kleinen Hinweis auf ihren Schreibstil. Hintergründig-ironisch nimmt die Autorin, im Hauptberuf BZ-Redakteurin in Bad Krozingen, durchaus das ein oder andere Freiburger Klientel auf´s Korn – oft so treffend, dass sie nach Lesungen häufig gefragt wurde, ob sie wohl den Nachbarn des Zuhörers kenne oder ob Figuren an reale Personen wie Bürgermeister, Redaktionsleiter oder Polizist angelehnt seien. Sie könne das frei heraus verneinen, sagt sie. Und diejenigen, die sie tatsächlich zum Vorbild nahm, hatte sie selbstverständlich vor der Veröffentlichung um Einverständnis gebeten.

Los geht es also, mitten hinein in die Wiehre, wo Hauptperson Katharina Müller wohnt. Ob unerzogenes Kind, in Filz gekleidete Damen oder das Ausziehen von Schuhen am Hauseingang, keine Schrulle der Wiehrebewohner bleibt unerwähnt. Damit muss sich Katharina zunächst bei der Organisation eines Nachbarschaftsfests auseinandersetzen. Die Besprechung endet damit, dass sie einen Aufkleber mit der Aufschrift "Atomkraft, nein danke!" geschenkt bekommt. Sie sei nämlich die einzige in der Straße, die noch keinen solchen Aufkleber habe.

Unterdessen begeben sich die Schüler Tom und Sascha nach einem Kinobesuch zum Augustinerplatz, der ihnen schnell zu voll und laut ist. Die Idee, dafür dem Alten Friedhof einen Besuch abzustatten und dort ein mitgebrachtes Bierchen zu zischen, wird sofort in die Tat umgesetzt. Nach einigen Gruselgeschichten wird es den beiden aber doch mulmig und sie beschließen, zu gehen. Da stoßen sie auf die Leiche… Am nächsten Tag erhält Katharina die Nachricht vom Mord von Kriminalhauptkommissar Jürgen Weber, den sie seit langem kennt. Er bittet sie einen Zeugenaufruf in die Zeitung zu setzen. Dann lässt Ute Wehrle noch, mit herrlicher Ironie, die Szenerie einer Volksmusikaufführung aufleben – mit geworfenen Blümchen, "tauben" Musikern und unfreiwilligem Mitschunkeln, welche die Journalistin Katharina nur widerstrebend im schwarzen Rocker-T-Shirt besucht.

Mit dieser kleinen, aber feinen Lesung weckte die Autorin das Interesse der Krimifans, die das Buch noch nicht kannten. Und die, die es bereits gelesen hatten, genossen nochmals die herrlichen kleinen Spitzen und Anspielungen. Die Authentizität ihrer Krimis bezieht Ute Wehrle aus ihrem Umfeld: 1961 in Freiburg geboren, lebte sie mit Unterbrechungen unter anderem in der Wiehre. Den Beruf der Hauptperson Katharina übt Ute Wehrle selbst aus, sodass sie auch da weiß, wovon sie spricht.

Stefanie Siegmund in der "Badischen Zeitung"

 

 

EMMENDINGEN. Lust auf Krimi? Lust auf eigenwillige, aber sehr charmante Protagonisten? Lust auf Sprachwitz und einen Kriminalroman, der in der Region spielt –  vom Höllental über die Freiburger Wiehre bis hin zum Kurpark in Bad Krozingen, in dem die Krähen lauter sind als das eigene Gerede? Der seine Mitmenschen sehr liebevoll bloßlegt, aber ihnen dennoch ihre Würde lässt, mit Lokalkolorit und hohem Wiedererkennungswert? Dann ist  „Bächle, Gässle, Puppentod“ von Ute Wehrle goldrichtig. Daraus las sie am Donnerstagabend in der gut besuchten Buchhandlung Sillmann.

Das Publikum war vornehmlich weiblich. Die ehemalige BZ-Redakteurin Ute Wehrle ist freie Journalistin und Autorin, wohnt in Kirchhofen, ist aber gebürtige Freiburgerin und kennt die Wiehre in- und auswendig. Dort lebt auch ihre Hauptfigur, die Journalistin Katharina Müller – im Buch bleibt es beim Vornamen –, die für den „Regio-Kurier“ arbeitet, und zusammen mit  Hauptkommissar Jürgen Weber  den Fall zu lösen versucht.

Doch eigentlich wollte Katharina Urlaub machen und ist auf dem Weg übers Höllental nach Überlingen am Bodensee, wo sie  eine Ferienwohnung angemietet hat. Sie steht aber dort vor verschlossener Tür –  die  Vermieterin taucht nicht auf. Schon  hat Ute Wehrle  eine Leiche, die später die  Streifenpolizisten Dieter Amann und Adrian Schweizer im bewaldeten Abhang bei der Raststätte „Teufelsschwänzli“ im Höllental finden: „Amann tippte sich an die Stirn, obwohl sein Kollege das im Dunklen nicht sehen konnte. Eine Leiche. Logisch. Was sonst sollten zwei Streifenpolizisten hier in der Einöde kurz vor Feierabend finden? Offensichtlich war seinem Kollegen der Käse nicht bekommen.“ Der Kollege Schweizer hatte ihm zuvor  ein Käsebrot unter die Nase gehalten, mit echtem Münsterkäse. Dabei war Ludwig Amann schon hundemüde und dementsprechend gereizt: „Dem Geruch nach könnte man das Zeug glatt als Biowaffe einsetzen. Mach das weg.“ Doch jetzt galt es, erst die Kripo zu benachrichtigen.

Ute Wehrle hatte ursprünglich eine andere Szene im Auge. „Die Leiche sollte im Kofferraum eines Autos liegen“, sagt sie. Aber wer stellt sein Auto einfach dort ab? Soll der Täter dann in dieser Einöde zu Fuß weiter oder mit dem Fahrrad hinunter nach Freiburg fahren? Sie verwarf dies als unlogisch. Nun also die Leiche unterhalb des Teufelsschwänzli. Schweizer hört von dort Adriano Celentanos „Azzuro“ als  Handy-Klingelton,   steigt  hinab und Amann folgt ihm  zähneknirschend. Sie  finden den leblosen Körper der Vermieterin von Katharinas Ferienwohnung.

Ute Wehrle nahm  gleich eine Frage vorweg: „Nein, man kann nicht davon leben.“ Dennoch sitzt sie an einem Roman ein Jahr. „Manchmal hat man gute Idee und nachher gar nichts. Dann hört man auf.“ Die meisten Ideen kommen ihr vor dem Einschlafen. Überall liegen Blöcke herum. Und oft lägen Wahrheit und Dichtung   beieinander. Die Handlung sei zwar frei erfunden, einzelne Szenen – etwa, dass Katharina berufsbedingt und ziemlich widerwillig zu einer Misswahl muss, bei der die „Miss European Queen“ gekürt wurde – , beruhen auf  eigenen Erlebnissen. Dennoch ist der Freiburger Oberbürgermeister Winkler im Buch nicht identisch mit   Salomon. Ute Wehrle hat aber keine Bedenken, Charaktere aus dem wahren Leben in die Krimis zu verpacken. Und wenn sie schlecht wegkommen? „Die erkennen sich doch gar nicht.“

„Bächle, Gässle, Puppenmord“ ist  ihr dritter Kriminalroman. Der erste erschien 2014: „Bächle, Gässle, Mord“ und ein Jahr später „Bächle, Gässle, Künstlerpech.“ Im Frühjahr oder Sommer 2017 kommt der nächste Krimi, zu dem es schon einen Mörder gibt. Was es  mit den geheimnisvollen Schaufensterpuppen auf sich hat, mit denen  nach Überzeugung ihrer Protagonistin der Tod der Frau zusammenhängt – darüber verlor die Autorin kein Sterbenswörtchen.

Ute Wehrle: „Bächle, Gässle, Puppentod“ , Emons-Verlag Köln 2016, 10,90 Euro.

 

 

Aktuelles

LESUNGEN

 

Autorenlesung von Ute Wehrles neuen Kriminalroman "Bächle, Gässle, Katzenjammer" am

Di, 3. Mai 2022, 16:00 Uhr Neuenburg am Rhein, Gelände der Landesgartenschau

 

 

 

 

 

 

 

 

Journalistin Katharina Müller freut sich auf ein paar Tage Urlaub in Überlingen. Doch die Vermieterin ihrer Ferienwohnung taucht nicht auf. Was einen guten Grund hat, denn ihre Leiche wird wenig später im Höllental gefunden. Während die Polizei den Täter im Umfeld des Opfers sucht, ist Katharina davon überzeugt, dass der Tod der Frau mit geheimnisvollen Schaufensterpuppen zusammenhängt, die mehr im Kopf haben, als manch einem lieb sein kann…

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